Auf Safari im Blue Canyon Reserve – Südafrika

Zu Weihnachten 2024 tauschten wir die dicken Winterjacken gegen T-Shirts und Shorts! Während Deutschland in Kälte versank, flohen wir ins warme, sonnige Afrika.

Unser Ziel: eine unvergessliche Safari voller wilder Tiere, endloser Savannen und magischer Sonnenuntergänge. Wir erlebten die Natur hautnah und schlossen das Jahr 2024 mit einem absoluten Highlight ab!

Doch bevor unser Flieger abhob, ging es erst einmal auf den Christkindlmarkt am Münchner Flughafen, wo wir uns die obligatorische Currywurst schmecken ließen.

Anreise nach Südafrika

Unsere Reise begann mit einem Zwischenstopp in Paris. Nach einem kurzen Flug von München nach Paris (Charles de Gaulle) landeten wir nach ca. 1 Stunde im nebligen und nasskalten Frankreich. Der Flughafen war mit einer Fläche von rund 34 km² mehr als doppelt so groß wie der Münchner Flughafen. Unser Weg zum Gate L22 zog sich – wir waren fast 20 Minuten zu Fuß unterwegs. Ohne große Verschnaufpause ging es dann direkt weiter, denn das Boarding hatte bereits begonnen.

Südafrika – wir kommen!

Am 25. Dezember 2024 um 09:25 Uhr landeten wir schließlich in Johannesburg. Nach den obligatorischen Einreiseformalitäten, dem Warten auf unser Gepäck und dem Geldwechseln hieß es endlich: „Welcomes you to South Africa!“

Welcome, South Afirca

Unser Fahrer erwartete uns bereits, doch vor uns lagen noch fünf Stunden Autofahrt bis zu unserem endgültigen Ziel in der Nähe von Hoedspruit.

Ankunft in der Vuyani River Lodge

Die Vuyani River Lodge war ein wahres Juwel im Herzen der südafrikanischen Wildnis. Sie bot mit nur sieben gemütlichen Hütten eine familiäre Atmosphäre, in der wir uns sofort wohlfühlten. Während unseres Aufenthalts trafen wir auf eine bunt gemischte Gruppe aus Amerikanern, Engländern, Australiern, Südafrikanern und Brasilianern – alles Paare unterschiedlichen Alters. Diese Vielfalt machte den Austausch beim gemeinsamen Frühstück und Abendessen oder während der entspannten Stunden am Pool besonders lebendig.

Ein Highlight der Lodge ist ihre Bauweise: Sie ist vollständig auf Pfählen errichtet, um die Gäste vor den frei umherstreifenden Wildtieren zu schützen. Es gibt keinen Zaun, sodass die Natur bei jedem Schritt nah und greifbar ist. Nach Einbruch der Dunkelheit benötigt man einen Guide, um sich sicher zwischen den Hütten und dem Haupthaus zu bewegen – ein Detail, das die Wildnis noch erlebbarer macht.

In der Lodge wurde jeden Abend frisch gekocht. Es gab viele neue Gerichte zu entdecken – ich kann nicht mehr, was wir alles gegessen haben, aber es war stets lecker. Nach dem Abendessen saßen wir oft noch mit anderen Gästen zusammen, tauschten uns bei einem Glas Bier oder Wein über die Erlebnisse des Tages aus und genossen die entspannte Atmosphäre.

Die ersten Game Drives: Löwen und Elefanten zum Greifen nah

Jeden Tag hatten wir zwei Game-Drives – einen am Morgen ab 05:30 Uhr und einen am Nachmittag ab 16:30 Uhr bis nach Sonnenuntergang. Die Game-Drives fanden in offenen Jeeps statt, sodass wir stets eine freie Sicht in alle Richtungen hatten. Unsere Fahrer, Jarrod und David, bereicherten jede Fahrt mit zahlreichen Informationen über Südafrika, das Reservat, die Tiere und mit der ein oder anderen unterhaltsamen Geschichte aus dem Nähkästchen.

Begegnung mit einem Elefanten

Bereits bei unserem ersten Game-Drive hatten wir Glück und konnten zwei der legendären „Big Five“ sichten. Löwen, majestätisch und selbstbewusst, lagen kaum einen Meter neben unserem Jeep – ohne Zaun oder Barriere dazwischen. Nicht weniger beeindruckend war eine große Elefantenherde, die friedlich auf einer weiten Ebene graste.

Nach etwa zwei Stunden Fahrt gab es immer eine Pause. Am Morgen gab es Kaffee und Plätzchen, am Abend konnten wir uns mit Bier, Wein, Sekt oder Softdrinks erfrischen und dazu Herzhaftes, wie getrocknetes Gnu-Fleisch, genießen. Diese Pausen verbrachten wir stets auf freier Fläche, um die Umgebung im Blick zu behalten – sie waren zudem die einzige Gelegenheit, den Jeep zu verlassen und uns kurz die Beine zu vertreten.

Pause in der Wildnis

Die Ranger im gesamten Park führen übrigens keine Waffen mit sich. Solange man sich gegenüber den Tieren respektvoll verhält und ihnen immer genügend Freiraum lässt, ist es ein entspanntes miteinander. Auf die Frage nach der gefährlichsten Situation, die unser Fahrer im Reservat erlebt hatte, antwortete er: „Ein Jeep, der von einem Elefantenbullen umgeworfen wurde.“ Dies geschah jedoch ohne Gäste an Bord – und nur, weil der Fahrer an dem Bullen vorbei wollte und ihn deshalb mit dem Jeep vor sich hertrieb.

Die Ranger stehen während des Game-Drives permanent über Funk miteinander in Verbindung um sich so schnell über die neuesten Tiersichtungen auszutauschen und darauf zu reagieren. Um sich schnell zurecht zu finden ist das ganze Reservat in Bereich eingeteilt, die so schöne sprechende Namen wie Umbrella Thorn, Apple Leaf, Silver Cluster, Jackalberry oder Broken Dam besitzen.

Die „Big Five“ vervollständigt

Am zweiten Tag ging es noch vor Sonnenaufgang los. Unser Wecker klingelte um 05:00 Uhr, und um 05:30 Uhr fuhren wir bereits durch das noch kühle Buschland. Heute hatten wir besonders viel Glück: Wir konnten Nashörner, Wasserbüffel und schließlich auch einen Leoparden entdecken. Damit hatten wir innerhalb kürzester Zeit alle „Big Five“ in freier Wildbahn gesehen – ein absolutes Highlight jeder Safari!

Trotz der warmen Temperaturen Südafrikas war es in den Morgen- und Abendstunden oft frisch, sodass eine Jacke und lange Hose von Vorteil waren. Unter Tags brannte die Sonne, und der Pool in der Lodge war eine willkommene Abwechslung.

Ein unbeschreibliches Gefühl war es, nach Einbruch der Dämmerung mitten auf einer weiten Ebene zu stehen, umgeben von sechs Löwenweibchen mit ihren Jungen, während aus dem angrenzenden Busch das Brüllen eines Löwen zu hören war – ein echter Gänsehautmoment!

Vielfältige Tierbegegnungen im Busch

Neben den Big Five haben wir unzählige weitere Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben dürfen. Besonders faszinierend sind die anmutigen Giraffen, die elegant durch die Savanne schreiten, und die quirligen Zebras, die in kleinen Herden umherziehen. Auch Schakale und Geier bekommen wir zu Gesicht – stille, aber unverzichtbare Jäger und Aasfresser des Ökosystems.

Eine besondere Überraschung erwartet uns bei einer Fahrt durch das dichte Buschland: Ein Gepard! Zunächst versteckt er sich tief im Dickicht, doch mit etwas Geduld können wir ihn schließlich in seiner ganzen Pracht bewundern. Ironischerweise dachte ich anfangs, „Cheetah“ sei sein Name – bis unser Ranger lachend erklärte, dass es einfach das englische Wort für Gepard ist.

Während unseres 6-tägigen Aufenthalts konnten wir viele wilde Tiere in freier Wildbahn und aus nächster Nähe beobachten, wie zum Beispiel: Löwen, Elefanten, Nashörner, Wasserbüffel, Leoparden, Geparden, Giraffen, Zebras, Schakale, Marabus, Gnus, Antilopen, Geier, Affen, Warzenschweine, Schildkröten, Krokodile, Flußpferde, Adler, Chamäleons, …

Ein magischer Augenblick – Die Geburt eines Gnus

Ein weiterer magischer Moment erwartete uns bei einem unserer morgendlichen Game-Drives. Während der Fahrt entdeckten wir in der Ferne eine Gruppe von Gnus die sich im hohen Gras um „etwas“ versammelt hatten. Beim näherkommen konnten wir ein kleines schwarz glänzendes Gnu-Baby ausmachen. Unser Guide erklärt uns, dass wir nur wenige Augenblicke zu spät gekommen waren. Neugeborene Gnus stehen innerhalb der ersten 15 Minuten nach der Geburt auf. Und so waren wir aber gerade noch rechtzeitig um diesen Moment mit zu erleben.

Neugeborenes Gnu

Es war faszinierend zu sehen, wie sich das kleine Wesen das erste Mal auf seine wackeligen Beine stellte, um nur Sekunden später mit seiner Mutter und der restlichen Herde davon zu galoppieren – als hätte es dies schon immer getan.

Ein bewegender Moment, den wir nie vergessen werden.

Rückkehr nach Deutschland

Nach sechs Tagen voller unvergesslicher Eindrücke hieß es am 30.12.2024 schon wieder Abschied nehmen.

Goodbye, South Africa

Unser Fahrer Gerret brachte uns in einer fünfstündigen Fahrt zurück nach Johannesburg. Von dort ging es über Paris zurück nach München – zurück in die winterliche Kälte.

Mit unzähligen Erinnerungen, beeindruckenden Begegnungen mit Tieren und neuen Freundschaften im Gepäck sagten wir: Goodbye, South Africa – we will be back!

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2 Kommentare zu „Auf Safari im Blue Canyon Reserve – Südafrika“

  1. Ein sehr schöner Bericht 🙂 Es ist doch immer wieder ein tolles Erlebnis, Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu beobachten.
    Liebe Grüße Karo

    1. Vielen Dank für dein nettes Feedback! Genau das war für uns das Besondere an der Safari – die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben, ohne Zäune oder Gehege. Ein unvergessliches Erlebnis!

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